Neben Regenwürmern, Pilzen und Wühlmäusen gehören Engerlinge verschiedener Käferarten zu immer wiederkehrenden Bewohnern des Gartens. Um ihre Gefährlichkeit oder Ungefährlichkeit richtig einschätzen zu können, sollte man Käfer verstehen lernen. Dieser Blogeintrag hilft dir dabei.
Die Artenvielfalt unter den Käfern ist gigantisch und wunderschön anzusehen. Daher steht auch nicht unbedingt fest, ob ein Auftreten von Käfern, respektive Engerlingen, im Balkonkübel eine schädliche Wirkung auf die Pflanzen darin haben. Denn, auch wenn einige Käferarten die längste Zeit ihres Lebens als Engerlinge erleben, so ernährt sich nur ein Teil davon von lebenden Pflanzenteilen. Dies beträfe dann die Wurzeln oder Knollen. Ansonsten sind Engerlinge und andere Larvenformen der Käfer spezialisiert auf die Verdauung von halb verrotteten Baumwurzeln, Mulm und – weithin bekannt – von Dung, welcher vom Heiligen Pillendreher als Dungpille durch die Landschaft gerollt und im Boden als Nahrung für seine Larven dient.
Das sind: Maikäfer, Junikäfer, Gartenlaubkäfer, Rosenkäfer, Nashornkäfer sowie der Hirschkäfer (Lucanidae). Alle sind sehr mobil und suchen sich zu ihrer Paarungszeit in lauen Frühjahrs- und Sommernächten ihre Eiablageplätze aktiv aus – darunter zählt potenziell auch dein Pflanzentrog auf der Terrasse, in dem deine Palme wächst.
Die bis zu 7 cm langen Nashornkäfer-Engerlinge und bis 4 cm langen Rosenkäfer-Engerlinge ernähren sich ebenfalls von Weissfäulepilzen und dem pilzmürben Totholz.
Schädlich für deine Pflanzen wird es bei Maikäfer, Junikäfer und dem Gartenlaubkäfer. Diese fressen an lebenden Wurzeln und führen in Pflanzkübeln oder Hochbeeten zu einem Wachstumsstopp und verwelkten Pflanzen. Um Engerlingsbefall zu prüfen, vergrabe einen halben Apfel und ein Stück getrocknetes Weissbrot oberflächlich in das Kübelsubstrat. Diese locken Engerlinge an. Prüfe nach einem Tag, ob Apfel oder Brot angefressen wurden. Findest du Engerlinge, gibt es zwei Hauptmerkmale, um schädliche Engerlinge von den nützlichen zu unterscheiden:
Wenn du in gelagerten oder gelieferten Substraten Engerlinge findest, handelt es sich in den allermeisten Fällen um den nützlichen Rosenkäfer-Engerling, der besonders Substrate mit hohem Torfersatz als bevorzugte Kinderstube betrachtet. Schädliche, von Pflanzenwurzeln lebende Engerlinge, würden in einem gelagerten oder frisch produzierten Substrat verhungern, da es dort keine Wurzel gibt. Bei einem tatsächlichen Befall mit schädlichen Engerlingen solltest du das Substrat im Kübel komplett erneuern und versuchen, den Wurzelstock gänzlich von Substrat zu befreien. Sammle alle Engerlinge konsequent ab. Die schädlichen Larven sind beliebte Leckerbissen für Amsel, Igel und Co. Halte den befreiten Wurzelstock bei Gehölzen und krautigen Nahrungspflanzen (z.B. Gurken) immer feucht und vor direktem Sonnenlicht geschützt, bevor er wieder eingepflanzt wird. Je nach Stärke des Wurzelschadens und Pflanzenart, besteht mit einer guten Bewässerung so noch die Chance auf ein Wiederanwachsen und Erholen der Pflanze.
Geht dir dieser Aufwand zu weit, informiere dich im Fachhandel über Möglichkeiten der Engerlingsbekämpfung. Hier stehen biologische Präparate, wie zum Beispiel auf Basis von Metarhizium, zum Giessen bereit.
Terre Suisse wünscht dir viel Erfolg beim Gärtnern!